Sicherheit und Gesundheit sind wichtige Werte, die in jeder Schule und der Gesellschaft anerkannt und angestrebt werden sollen.
Aus der Unfallstatistik der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung geht hervor, dass sich mehr als ein Drittel aller Schulunfälle im Sportunterricht ereignen. Jeder zweite Schulsportunfall passiert bei den Ballspielen. Besonders häufig verletzen sich die Schülerinnen und Schüler beim Fußball und beim Basketball. Nach den Ballspielen folgen Geräteturnen und Leichtathletik.
Wir laden Lehrkräfte mit diesem Theorieteil und den im Medium beinhalteten Praxisbeispielen dazu ein, ihre Sicherheits- und Gesundheitskompetenz zu erweitern. Schülerinnen und Schüler müssen lernen, mit Risiken kompetent umzugehen. Dazu gehört, dass sie in ihrer Schullaufbahn sicherheitsverträgliche Verhaltensweisen aufbauen. Lehrkräfte können dabei unterstützen, indem sie den Schülerinnen und Schülern die Möglichkeit zu einer Auseinandersetzung mit realen Risiken geben, dabei das Risiko dosieren und kalkulierbar machen. Risikosituationen sind so zu gestalten, dass die Schülerinnen und Schüler bei den Aufgaben realistische Bewältigungschancen haben und ein Scheitern keine gesundheitlichen Schädigungen nach sich zieht.
Schulsport soll sich aber vor allem auch positiv auf die gesunde Lebensführung der Schülerinnen und Schüler auswirken. Eine pädagogische Aufgabe des Schulsports ist es, die Bewegungssicherheit der Schülerinnen und Schüler und deren Sicherheits- und Gesundheitskompetenzen zu fördern.
Sportunterricht ist bei vielen Schülerinnen und Schülern der Primarstufe und auch der Orientierungsstufe der weiterführenden Schulen das beliebteste Schulfach. Bewegung, Spiel und Sport tragen wesentlich zur Prävention von Unfällen bei, weil hier Sicherheitskompetenzen wie z. B. Koordination, Geschicklichkeit und Antizipationsfähigkeit entwickelt werden.
Ziel der Prävention von Schulsportunfällen ist es, sichere Rahmenbedingungen zu schaffen und mit geeigneten didaktisch-methodischen Planungen und ihrer Umsetzung, Unfälle zu vermeiden. Folgende Punkte sind dabei zu berücksichtigen:
- Unterrichts- und Übungsabläufe sind dem Entwicklungsstand der Schülerinnen und Schüler anzupassen.
- Lehrkräfte müssen Kenntnisse über Unfallgefahren und Risikofaktoren der jeweils angebotenen Sportarten und Bewegungsaufgaben besitzen.
- Notwendige Hilfestellungen und Sicherheitsmaßnahmen müssen gewährleistet werden.
- Für die örtlichen Gegebenheiten sind geeignete Spiel- und Übungsabläufe zu planen.
- Der Aufsichtspflicht ist nachzukommen.
- Geeignete Sportbekleidung und das Ablegen oder Abkleben von Schmuck ist als Voraussetzung zur Teilnahme am Sportunterricht einzufordern.
- Vor der Gerätenutzung ist eine Sicht- und ggfs. Funktionsprüfung durchzuführen. Es sind nur Sport- und Spielgeräte zu benutzen, die keine Sicherheitsmängel aufweisen.
- Erste Hilfe muss gewährleistet sein.
Die Verantwortung für die Sicherheit der Schülerinnen und Schüler obliegt den Lehr- und Fachkräften, die Aufsicht führen und den Schulsport bzw. Bewegungs- und Sportangebote in der Ganztagesschule gestalten. Um dieser Verantwortung gerecht zu werden, müssen sie über ausreichende Fähigkeiten und Fertigkeiten in den jeweiligen Sportarten und Bewegungsfeldern verfügen. Hierzu gehören u. a. der sachgerechte Auf- und Abbau von Sportgeräten (Link in den Bereich in schulsportideen.de) sowie die Beachtung der Grundsätze zur Aufsichtsführung. Bei einem Unfall sollte es selbstverständlich sein, dass sie Sofortmaßnahmen einleiten und Erste Hilfe leisten können.
Es empfiehlt sich, im Rahmen der Unterrichtsplanung eine pädagogische Gefährdungsbeurteilung durchzuführen. Zu beachten sind auch die landesspezifischen Vorgaben der zuständigen Behörden und Ministerien.